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Gedenken an NSU Opfer Habil Kilic
- September 18, 2013
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Aktuelle politische Ereignisse in der Türkei
- Juni 18, 2013
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Der Türkenrat München sieht die aktuellen politischen Ereignisse in der Türkei von dem Standpunkt aus, dass die gestellten Forderungen durchaus das demokratische Anrecht eines Landes widerspiegeln.
Jedoch sollte auch die Realisierung der entsprechenden Forderungen auf einem demokratischen Verständnis vollzogen werden und nicht auf Gewaltaktionen, Provokationen oder Manipulationen basieren.
Demonstrierende müssten verhindern, dass die Randgruppen Menschen mit Gewalt angreifen und allerlei Schaden verursachen. Durch geworfene Pflastersteine kann man niemals etwas erreichen. Daher ist es sehr wichtig, dass jegliche Art von Gewalt gestoppt wird.
Im Rahmen der Kopenhagener-Kriterien, seien die Menschenrechte und Grundfreiheiten aller Bürger zu beachten. Beides, sowohl die Zielsetzungen als auch die Umsetzungen dieser, sind ein fester Bestandteil der Demokratie, welche weder in Frage gestellt, noch angegriffen werden sollte.
Eine emotionsfreie Vorgehensweise, mit dem Fokus auf ein rationales und konstruktives Handeln wäre für alle Seiten von Vorteil und wünschenswert.
Gez. Türkenrat München
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Zeit Online – Türkenrat München Jahrhundertsprozess NSU im Gerichtssaal mit Sami Demirel und Yahya Eker : “Der quetscht die Angeklagten hoffentlich aus”
- Mai 6, 2013
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Zeit Online – Türkenrat München Jahrhundertsprozess NSU im Gerichtssaal mit Sami Demirel und Yahya Eker : “Der quetscht die Angeklagten hoffentlich aus”
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Welt – Türkenrat München Jahrhundertsprozess NSU im Gerichtssaal mit Sami Demirel und Yahya Eker : Schlangestehen für den Jahrhundertprozess
- Mai 6, 2013
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Stunden vor Beginn des NSU-Prozesses füllt sich der Platz vor dem Münchner Justizzentrum. Auf Einlass hoffen Reporter – und Bürger, die Rechtsextreme abschrecken wollen. Auch die “Welt” ist vor Ort.
Er ist die Nummer eins, der Erste in der Schlange. Schon seit kurz nach Mittag am glücklicherweise herrlich warmen Sonntag steht Helmut Sieber vor dem Münchner Justizzentrum in der Nymphenburger Straße.
“Solange Leute wie ich im Gerichtssaal sind, kommen keine Rechtsradikalen herein”, sagt der Rentner aus München, der früher als Anstreicher gearbeitet hat und sich jetzt im Ruhestand um Gefangene kümmert, die in der Psychiatrie sitzen.
Ein Rollkragenpullover, eine braune Cordjacke und immer mal wieder ein heißer Kaffee aus der Thermoskanne – so kommt der 68-Jährige mit den kurzen grauen Haaren durch die Nacht zu Montag, in der das Thermometer irgendwann unter zehn Grad fallen wird.
Zum Glück hat das Gericht wenigstens ein Zelt aufstellen lassen, groß, weiß, mit seitlichen Fenstern, eigentlich ein Partyzelt. Darin, zwischen gelben Gittern, steht ein Häuflein Menschen eine ganze Nacht lang an, um den Beginn des “Jahrhundertprozesses” zu sehen. Zunächst sind es nur wenige, doch von Stunde zu Stunde werden es mehr.
Zehn Morde werden dem NSU zur Last gelegt
Am heutigen Montagmorgen soll endlich die Verhandlung gegen die mutmaßlichen Terroristen und Terrorhelfer des rechtsradikalen Nationalsozialistischen Untergrunds (NSU) starten. Zehn Morde, meist an Kleinunternehmern mit türkischem Hintergrund, werden dem NSU zur Last gelegt. Dazu kommen Anschläge und viele Raubüberfälle.
Es ist der Tag, an dem die Blicke vor allem auf Beate Zschäpe gerichtet sein werden, die einzige Lebende der Zwickauer Zelle. Ihre beiden Mitstreiter richteten sich selbst, als sie im November 2011 von der Polizei umzingelt waren. Kurz darauf kam Zschäpe in Haft – und wurde seitdem zu so etwas wie einem Phantom. Es wurde zwar viel über sie geschrieben und viel über sie gesagt, von Nachbarn, Zufallsbekanntschaften aus dem Urlaub. Aber gesehen hat die mutmaßliche Terroristin fast niemand.
Nun steht sie vor Gericht, vor den Hinterbliebenen der Opfer, vor den Zuschauern und Journalisten. Wie wird sie aussehen? Wie wird sie sich halten? Wie wird sie reagieren? Reagiert sie überhaupt auf irgendetwas?
Jahrhundertprozess im kleinen Saal
Rund 250 Plätze hat der umgebaute Gerichtssaal A 101 in diesem alten, heruntergekommenen Justizzentrum aus den 70er-Jahren, das eigentlich schon abgerissen werden sollte, nun aber noch den größten Prozess der jüngeren deutschen Geschichte stemmen muss. Frühestens 2015 wird der geplante Neubau fertig sein.
Nun muss der NSU-Prozess eben im alten Saal, der eigens für 1,25 Millionen Euro umgebaut wurde, über die Runden kommen. Es wird mehr schlecht als recht gelingen, das ist schon jetzt klar.
Sehr viel mehr wollen bei dem Prozess dabei sein, der zu den wichtigsten in der Geschichte der Bundesrepublik gezählt wird. Wochenlang sorgte die Platzvergabe für Journalisten für Querelen. Viele haben keinen Platz bekommen. Und in dieser Nacht warten vor dem Gebäude deshalb weniger interessierte Bürger wie Helmut Sieber, sondern vor allem Pressevertreter. Sie, und dazu gehören auch Journalisten der “Welt”, versuchen, einen Platz auf der Zuschauertribüne zu bekommen.
Viele Journalisten in der Schlange
Die Stimmung ist heiter, gelassen. Es sieht zunächst nicht so aus, als könnte wahr werden, was manche befürchten – dass sich nämlich Rechtsradikale unter die Zuschauer mischen.
Manche in der Gruppe sinnieren noch einmal über das Platzvergabeverfahren für Journalisten. “Wir hatten in Runde zwei kein Glück”, sagt Bayram Aydin, Redakteur der türkischen Tageszeitung “Zaman”. “Aber was soll’s, in Runde eins waren wir ja auch schon nicht dabei.” Doch von einem Gericht, das Plätze in einer Tombola verlost, will sich der München-Korrespondent der größten Tageszeitung der Türkei nicht abhalten lassen von der Berichterstattung.
Aydin ist deshalb schon um 16 Uhr zum Gericht gekommen und von diesem Zeitpunkt an nicht mehr gewichen von seinem “Platz zwei”. Seine Zeitung hat eine Auflage von einer Million Exemplaren. In Deutschland hätten 30.000 Leser das Blatt abonniert, erzählt er. Beim Prozessauftakt gegen den NSU nicht dabei sein zu können, das kann und will sich Aydin von “Zaman” einfach nicht vorstellen.
Irgendwann am Abend stößt Sami Demerel zur langsam wachsenden Truppe vor dem Gericht, in der sich langsam ein bisschen Reisegruppenfeeling breit macht. Demerel will seinem “Türkenrat” von dem Prozess berichten, einem Zusammenschluss von 20 türkischen Vereinen in München, Kulturvereinen, Fußballklubs, Unternehmervereinen. “Es gibt eigentlich niemanden bei uns, der sich nicht für den Prozess interessiert und wissen will, was dort geschieht.”
Überall Strippen und Stromkabel
Die Nacht ist ruhig, sehr viel ereignisloser, als sich viele wohl vorgestellt haben. Der frühe Zustrom von Schaulustigen ist ausgeblieben, die Polizisten, die rund um das Karree des Justizzentrums patroullieren, haben nichts Aufregendes zu vermelden. So vergehen die Stunden.
Auf dem Vorplatz mit direktem Blick auf den Eingang des Paragrafenturms aus den 70er-Jahren haben die Fernsehteams die Plätze für ihre Kameras mit Klebebändern markiert, überall hängen Strippen, Stromkabel, Versorgungsleitungen. Doch Kameraleute sind keine mehr zu sehen. Nur die Straße ist vollgeparkt mit großen Übertragungswagen, von denen manche leise durch die Nacht surren.
In der Warteschlange fragt man sich, was Zschäpe wohl gerade macht. Ob sie schlafen kann vor solch einem Prozess? Bald schon, in den frühen Morgenstunden, soll sie quer durch die Stadt zum Gericht gefahren werden. Zu ihrem Prozess.
Straffes Programm
Irgendwann, es ist kurz vor 23 Uhr, hält ein schwarzer Van auf der Straße. Ein halbes Dutzend Abgeordnete des türkischen Parlaments will sich einen ersten Eindruck von jenem Ort machen, an dem die individuelle Schuld an der Mordserie verhandelt wird.
Einen festen Platz im Gerichtssaal haben auch die Mitglieder des Menschenrechtsausschusses des türkischen Parlaments nicht. Sie werden allerdings vermutlich, ebenso wie der türkische Botschafter und der türkische Konsul, am Morgen in den Gerichtssaal kommen. Journalist Bayram Aydin hat von Gerichtspräsident Huber erfahren, dass die türkischen Diplomaten persönlich begrüßt und in den Saal begleitet werden sollen. Die Abgeordneten möchten erleben, wie “Gerechtigkeit” hergestellt wird, sagen sie. Gerechtigkeit, nachdem die deutschen Sicherheitsbehörden die Täter über Jahre hinweg eher im kriminellen Ausländermilieu suchten und nicht unter Rechtsextremisten.
Ayan Sefer Üstün ist Vorsitzender des Ausschusses. Das Gremium hat bereits umfangreiche Berichte über das Versagen der Sicherheitskräfte bei der Aufklärung der Morde zusammengestellt. Die bisherige Bilanz des türkischen Politikers fällt am Abend vor dem Prozess kritisch aus: “Die Bereitschaft zur Aufklärung ist da”, sagt Üstün der “Welt” vor dem Gerichtsgebäude. “Aber ob diese reicht, um vermeintliche Hintergründe aufzudecken, die bisher noch unbekannt sind, das wissen wir nicht.”
Das Prozessprogramm ist äußerst straff. Meist soll an drei Tagen in der Woche verhandelt werden. Am heutigen Montag könnte die Anklageschrift verlesen werden. Es ist gut möglich, dass zunächst Befangenheitsanträge gestellt werden. Vielleicht wird der Prozess sogar ausgesetzt? Eigentlich weiß niemand, was an diesem Montag in München passieren wird. Klar ist nur, dass alle Blicke auf diesen Zweckbau gerichtet sein werden.
Im Morgengrauen beginnt das Spektakel. Die Fernsehtechniker wuseln mit ihren Kabeln auf dem Vorplatz des Gerichts herum. Bald schon gibt es die ersten Berichte aus München. Vielleicht sogar vom Prozess. Wenn nicht doch noch etwas Unvorhergesehenes passiert.
Quelle : Welt – 06.05.2013 23:26
http://www.welt.de/politik/deutschland/article115905731/Schlangestehen-fuer-den-Jahrhundertprozess.html
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SZ Sueddeutsche – Türkenrat München Jahrhundertsprozess NSU im Gerichtssaal mit Sami Demirel und Yahya Eker : Wach bleiben für die Gerechtigkeit
- Mai 6, 2013
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“Ich schau, dass hier keine Nazis kommen”, sagt Helmut Sieber. Dafür hat er die ganze Nacht vor dem Gericht ausgeharrt – genau wie Dutzende andere. Wer sind die Menschen, die dort stundenlang warten und unbedingt einen der Zuhörer-Plätze im Prozess gegen Zschäpe ergattern wollen?
Sami Demirel und Bayram Aydin stehen neben ihrem kleinen Lager aus Wasser und Zwieback und werden langsam wieder wacher. Es ist vier Uhr früh. In vier Stunden, so hoffen sie, werden sie in das Oberlandesgericht gelassen als zwei der 50 zugelassenen Zuhörer. Darauf wartet Aydin seit 16 Uhr am Sonntag, Demirel seit 22 Uhr. “Eigentlich wollte ich erst heute Morgen kommen, aber abends rief er an”, sagt Demirel und zeigt auf Aydin, “und meinte, ich solle mich besser beeilen.”
Demirel ist hier als Vertreter des Türkenrates München, Aydin schreibt für die türkische Zeitung Zaman, die allein in Deutschland 30.000 Abonnenten habe. “Diese Morde machen mir Angst”, sagt Demirel. Seit 35 Jahren lebt der 51-Jährige in Deutschland. Heute arbeitet er für die Stadt München, seine Kinder sind in Deutschland geboren. “Ich bin hier zu Hause. Aber diese rassistische Gewalt, die ist dennoch auch gegen mich und meine Kinder gerichtet. Gegen alle Türken”, sagt er, “deswegen bin ich hier.”
Er erwarte nicht viel von dem Prozess: “Wahrscheinlich kriegt Zschäpe zehn Jahre auf Bewährung”, sagt Demirel. Aber er hofft, dennoch zu verstehen, warum die NSU so lange unentdeckt bleiben konnte. “Wer sind all die Menschen, die diese Mörderin unterstützt haben?” Auf diese Frage erwartet Demirel eine Antwort.
Aydin ärgert es, dass er trotz seines Presseausweises neben seinem Bekannten Demirel in der Schlange stehen muss. Nicht, weil er deshalb die ganze Nacht wach bleiben musste, sondern weil für ihn das Auswahlverfahren auch in zweiten Durchgang intransparent geblieben ist. “34 türkische Medien haben sich angeblich auf die vier für Türken reservierten Plätze beworben, aber das Gericht weigert sich mir zu sagen, welche Medien das überhaupt waren”, sagt Aydin. Einer der vier akkreditierten “türkischen” Berichterstatter ist der arabische TV-Sender al-Dschasira. “Nichts von dem, was al-Dschasira sendet ist auf Türkisch”, sagt Aydin, wie könne er da an ein faires Verfahren glauben? Stattdessen nimmt er nun 16 Stunden Anstehen in Kauf, um sicher zu sein, seinen Lesern “Informationen direkt aus dem Saal” bieten zu können.
“Ich schau, dass hier keine Nazis kommen”, sagt Helmut Sieber. Dafür hat er die ganze Nacht vor dem Gericht ausgeharrt – genau wie Dutzende andere. Wer sind die Menschen, die dort stundenlang warten und unbedingt einen der Zuhörer-Plätze im Prozess gegen Zschäpe ergattern wollen?
Sami Demirel und Bayram Aydin stehen neben ihrem kleinen Lager aus Wasser und Zwieback und werden langsam wieder wacher. Es ist vier Uhr früh. In vier Stunden, so hoffen sie, werden sie in das Oberlandesgericht gelassen als zwei der 50 zugelassenen Zuhörer. Darauf wartet Aydin seit 16 Uhr am Sonntag, Demirel seit 22 Uhr. “Eigentlich wollte ich erst heute Morgen kommen, aber abends rief er an”, sagt Demirel und zeigt auf Aydin, “und meinte, ich solle mich besser beeilen.”
Demirel ist hier als Vertreter des Türkenrates München, Aydin schreibt für die türkische Zeitung Zaman, die allein in Deutschland 30.000 Abonnenten habe. “Diese Morde machen mir Angst”, sagt Demirel. Seit 35 Jahren lebt der 51-Jährige in Deutschland. Heute arbeitet er für die Stadt München, seine Kinder sind in Deutschland geboren. “Ich bin hier zu Hause. Aber diese rassistische Gewalt, die ist dennoch auch gegen mich und meine Kinder gerichtet. Gegen alle Türken”, sagt er, “deswegen bin ich hier.”
Er erwarte nicht viel von dem Prozess: “Wahrscheinlich kriegt Zschäpe zehn Jahre auf Bewährung”, sagt Demirel. Aber er hofft, dennoch zu verstehen, warum die NSU so lange unentdeckt bleiben konnte. “Wer sind all die Menschen, die diese Mörderin unterstützt haben?” Auf diese Frage erwartet Demirel eine Antwort.
Aydin ärgert es, dass er trotz seines Presseausweises neben seinem Bekannten Demirel in der Schlange stehen muss. Nicht, weil er deshalb die ganze Nacht wach bleiben musste, sondern weil für ihn das Auswahlverfahren auch in zweiten Durchgang intransparent geblieben ist. “34 türkische Medien haben sich angeblich auf die vier für Türken reservierten Plätze beworben, aber das Gericht weigert sich mir zu sagen, welche Medien das überhaupt waren”, sagt Aydin. Einer der vier akkreditierten “türkischen” Berichterstatter ist der arabische TV-Sender al-Dschasira. “Nichts von dem, was al-Dschasira sendet ist auf Türkisch”, sagt Aydin, wie könne er da an ein faires Verfahren glauben? Stattdessen nimmt er nun 16 Stunden Anstehen in Kauf, um sicher zu sein, seinen Lesern “Informationen direkt aus dem Saal” bieten zu können.
Akkreditierungsausweis für das Haus der Geschichte
Das ist auch Wolf Schmidts Anspruch. Der taz-Redakteur steht seit 3:30 Uhr Schlange und zeigt gerade seinen pinken Akkreditierungsausweis aus dem ersten Vergabeverfahren in der kleinen Solidargemeinschaft der Ansteher herum. “Nummer: 1” steht auf dem Papier. Schmidt war der Erste, der sich akkreditieren ließ. Im zweiten Verfahren bekam er keinen Platz mehr. “Diesen Ausweis spende ich jetzt dem Haus der Geschichte in Bonn. Die haben schon gesagt, dass sie das gerne haben wollen”, erzählt Schmidt. Über sein Lospech möchte sich Schmidt heute Morgen jedoch nicht ärgern. Der Kollege der türkischen Zeitung Evrensel teile seinen Platz mit der taz, erklärt Schmidt. “Dem war es wichtig, dass auch linke, deutsche Zeitungen berichten, da hat er uns angesprochen”, sagt der Journalist.
Inzwischen ist es fünf Uhr früh, etwa 30 Menschen stehen in der Schlange der Zuhörer, die meisten von ihnen Journalisten, die keine Akkreditierung bekommen haben. Mit dem Sonnenaufgang kommen die Kamerateams und beginnen, sich vor dem Gebäude zu positionieren. Die eine Seite der Straße vor dem Gericht ist mit Mannschaftswagen der Polizei zugeparkt, die andere mit den Übertragungswagen der Fernsehsender. Dann schließt der erste Demonstrant sein Fahrrad ab. “Mehr Engagement gegen rechts”, steht auf dem Styroporschild, das er mitgebracht hat. Er ist die Vorhut der Demo, die um acht Uhr beginnen sollte.
“Ich schau, dass hier keine Nazis kommen”
Die allerfrühste Vorhut, das ist Helmut Sieber. Sieber war der Erste. Um 13:30 Uhr ging er am Sonntagmittag zum Oberlandesgericht in der Nymphenburger Straße, um dort auszuharren, bis sie ihn reinlassen. Mit dicker Jacke, Wurstsemmeln und Rosinenschnecken ausgerüstet. “Ich schau, dass hier keine Nazis kommen”, sagt Sieber. 67 Jahre ist er alt, Maler von Beruf und “schon immer im linken Spektrum aktiv”, wie er sagt. Wenn er es schaffe, werde er sich jeden Prozesstag anschauen. “Es ist gut, dass so viel Presse da ist, aber ich will das trotzdem auch selber kontrollieren dürfen, wie das Verfahren abläuft”, sagt er. Dass in dem Infokasten vor dem Gericht geschrieben steht, “Beate Zschäpe, angeklagt wegen Bildung einer terroristischen Vereinigung”, das regt ihn auf: “Das ist doch völlig verharmlosend. Warum steht da nicht Mord?”
Während Sieber spricht, kommt die Jura-Studentin Katharina Taleb zurück und nimmt dankend ihre Sachen wieder entgegen, auf die Sieber für sie aufgepasst hat. Auch Taleb hat die Nacht durchgemacht, um den Prozessbeginn direkt im Gerichtssaal zu erleben. “Ich will mir selber anschauen, wie so ein riesiger Prozess funktioniert”, sagt die Studentin. Vor allen Dingen die Aufarbeitung der Hintergründe und die exakte Beweisaufnahme interessieren sie. Im Studium sei der Prozess zwar immer wieder am Rande Thema, doch so etwas wie ein Gesprächskreis oder eine studentische Gruppe, die den Prozess beobachtend begleitet, fehle noch. “Vielleicht sollte ich das jetzt langsam mal gründen”, sagt Taleb und schenkt Kaffee in ihren Plastikbecher nach, während sie frierend von einem Fuß auf den anderen tritt.
“Seid wann sind Sie denn alle schon hier?” – um 5:30 Uhr rauscht ein Journalist in Baby-Schimmerlos-Manier in die Reihe. “Ich hol mal kurz meinen Klappstuhl, dann bin ich wieder da. Welche Nummer bin ich?”, fragt er und ist schon wieder im Abmarsch, als ihm jemand “Nummer 34” hinterherruft. Das ausharrende Warten der Nacht macht der Betriebssamkeit des Tagesgeschäfts Platz. Noch zwei Stunden, dann wird das gelbe Absperrgitter zur Seite geschoben. Die Schlange der Wartenden im Rücken, haben sich drei TV-Journalistinnen in Position gebracht. Jeweils drei Schritte Abstand. Gesprochen wird später, noch wird gepudert.
Quelle : SZ Sueddeutsche – 06.05.2013 – 23:14
http://www.sueddeutsche.de/politik/vor-dem-gerichtsgebaeude-beim-nsu-prozess-wach-bleiben-fuer-die-gerechtigkeit-1.1666036
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Kann das OLG München das zerstörte Verhältnis zu der türkischen Gesellschaft wiederherstellen?
- Mai 5, 2013
- Veröffentlicht durch: admin
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In der Vergangenheit gab es mehrere Anschläge, die auf das Konto der rechtsradikalen Szene gingen. Bei der Aufklärung wiesen die Gerichte teilweise nicht die nötige Sensibilität auf. Dies wurde vor allem bei der Vorgehensweise des OLGs München deutlich: die Schwierigkeiten bei der Platzvergabe für die türkischen bzw griechischen Medienvertreter waren Anlass für die Verschiebung des Prozessbeginns um 3 Wochen – für die betroffenen ein herber Rückschlag.
Des Weiteren wurde der Sender Al-Jazeera bei dem Losverfahren der anwesenden Medienvertreter hinsichtlich des anstehenden Prozesses, mit bei den türkischen Medien aufgelistet. Da dieser Sender jedoch lediglich auf Arabisch und Englisch berichtet, spiegelt dies sehr deutlich die unbeholfende Unwissenheit, fast gar Ignoranz der deutschen Seite wider. Mehr Sensibilität und Recherche über eine Nation, die aufgrund der Nazimorde 8 Tote zu verschmerzen hatte, war anscheinend nicht aufzubringen.
Für den Umbau des Saals 101 im OLG München wurde ein Vermögen von über 1 Mio. € ausgegeben. Der tatsächliche Mehrwert dieser Ausgabe ist unlängst umstritten. Hierbei muss man sich mit der Frage konfrontieren, ob man mit dieser riesigen Summe nicht eine andere Lösung hätte finden können, welche die Öffentlichkeit ebenfalls zufrieden gestellt hätte.Für die türkische Gesellschaft in Deutschland, sowie in der Türkei, ist eine ehrliche und gerechte Urteilsfindung des OLGs München von großer Bedeutung. Dazu gehört auch die lückenlose Aufklärung mit allen Einzelheiten über die NSU-Terrorzelle und deren Verbindungen zum deutschen Rechtswesen.Gez. Türkenrat München
Mit freundlichen Grüßen
https://tuerkenrat-muenchen.de/
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SZ Sueddeutsche – Türkische Community in München: Mittendrin, aber nicht dabei
- April 10, 2013
- Veröffentlicht durch: admin
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Link zum Artikel:
http://www.sueddeutsche.de/muenchen/tuerkische-community-in-muenchen-mittendrin-aber-nicht-dabei-1.1645103
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Das Auswahlverfahren der Pressevertreter im Terrorprozess um die NSU-Serie (NSU-Prozess) vom Oberlandesgericht ist nicht nachvollziehbar und intolerant!
- März 26, 2013
- Veröffentlicht durch: admin
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Der wohl wichtigste Prozess für die türkisch-stämmige Bevölkerung bzw. der türkischen Mitbürgerinnen und Mitbürger in Deutschland ist mit 50 Plätzen für die rund 123 Medienvertreter in München belegt und – kein Vertreter der türkischen Presse hat das Recht auf einen Sitzplatz erhalten!
Die deutsche Justiz zeigt hier nicht viel vom “Bündnis für Toleranz” und von Völkerverständigung!
Wo ein Wille – da ein Weg ! – Es ist ein Leichtes, eine Videoübertragung aus dem Saal in einen Vorraum zu organisieren um damit allen nicht berücksichtigten Medienvertretern Zugang zu den Informationen zu verschaffen.
Der Türkenrat München fordert die unverzügliche Korrektur des Akkreditionsverfahrens in transparenter Art und Weise damit man wieder von einem fairen Miteinander sprechen kann.
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Tagesspiegel: Netanjahu entschuldigt sich bei der Türkei
- März 22, 2013
- Veröffentlicht durch: admin
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Basın açıklaması: Türk Vatandaşlarında oturum müsadesinin verilmesiyle veya uzatılmasıyla ilgili ödenecek harçlar
- März 22, 2013
- Veröffentlicht durch: admin
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Münih Türk Konseyi Avukat Dr. Temel Nal’a toplumumuzu ilgilendiren böylesine hassas bir konuda dava açtığı için, ayrıca Vatandaş duyarlılığı sergileyip oturma müsadesi için