Messerattacke in München: Zwei Verletzte 23.07.2024

Messerattacke in München: Zwei Verletzte

Polizei und Rettungskräfte fuhren zum Tatort in der Pasinger Gleichmannstraße. (Foto: Robert Haas)

Ein 40-Jähriger sticht in Pasing auf zwei Männer ein. Die Polizei kann den Täter festnehmen. Der Mann soll psychisch auffällig sein und sich rassistisch geäußert haben.

Von Martin Bernstein

Ein 40 Jahre alter Mann hat am Dienstagnachmittag vor einem Geschäft im Münchner Stadtteil Pasing auf zwei 18 und 25 Jahre alte Männer eingestochen. Das meldete kurz nach der Attacke die Münchner Polizei. Die Opfer seien verletzt ins Krankenhaus gekommen, der Täter sei festgenommen worden. Möglicherweise hat die Tat einen rassistischen oder islamfeindlichen Hintergrund.

Gegen 15.10 Uhr erreichten Notrufe aus Pasing die Einsatzzentrale der Münchner Polizei. Etwa zehn Polizeistreifen fuhren sofort zum angegebenen Tatort in der Gleichmannstraße in der Nähe des Pasinger Bahnhofs. Bereits nach vier Minuten habe man den Mann mit dem Messer festnehmen können, berichtete ein Polizeisprecher. Der Tatverdächtige habe sich nicht gewehrt. Die Tatwaffe wurde sichergestellt.

Die beiden Opfer erlitten Stiche in den Oberkörper. Die Verletzungen der beiden ins Krankenhaus gebrachten Münchner seien aber nicht lebensgefährlich, lautete eine erste Einschätzung der Polizei. Bei der Tatwaffe soll es sich um ein eher kleineres Küchenmesser mit acht Zentimetern Klingenlänge gehandelt haben, hieß es.

Der 40 Jahre alte Angreifer ist ein Deutscher aus München. Er soll einen psychisch verwirrten Eindruck gemacht haben und der Polizei bereits von früheren Vorfällen bekannt gewesen sein. Seine beiden Opfer hat er zuvor offenbar nicht persönlich gekannt. Derzeit wird der 40-Jährige noch von der Kriminalpolizei vernommen. Möglich ist die zwangsweise Unterbringung des mutmaßlichen Täters in der forensischen Psychiatrie.

Die Tat hat aber offenbar auch einen rassistischen oder islamfeindlichen Aspekt. Darauf sollen Äußerungen des Täters während der Attacke hindeuten. Die beiden Verletzten haben wohl Migrationshintergrund. Der für politisch motivierte Kriminalität zuständige Staatsschutz der Münchner Polizei hat die Ermittlungen wegen gefährlicher Körperverletzung übernommen. Ein Upload-Portal wurde eingerichtet, über das Tatzeugen Fotos und Videos hochladen und der Polizei zur Verfügung stellen können.

Einen Tag vor der Pasinger Tat, am Montagabend, war in München der Opfer des rassistischen OEZ-Anschlags vor acht Jahren im Stadtteil Moosach gedacht worden. Damals hatte ein 18-Jähriger neun Menschen ermordet, die er als Migranten zu identifizieren glaubte. Im vergangenen Jahr hatte die Münchner Polizei 514 „fremdenfeindliche“ Straftaten registriert, weitere 47 Fälle von Hasskriminalität wurden als islamfeindlich eingestuft.

Hinweis: In ersten Meldungen war von einer Tat in einem Geschäft die Rede gewesen. Am Abend stellte die Polizei klar, dass der Angriff auf der Straße erfolgte.